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Das neue Jahr steht vor der Tür und obwohl noch nicht mal Weihnachten ist, steht es gefühlt schon mit einem Fuß im Türspalt und drängt sich energisch herein. Dabei muss noch so viel erledigt, besorgt, abgearbeitet und vorbereitet werden. Denn mit dem neuen Jahr kommen ja bekannterweise auch die guten Vorsätze. Gesünder leben, mehr Sport, mehr Lesen, effektiver Arbeiten… da kann man schonmal ganz schön gestresst sein. Ich selbst erwische mich immer wieder dabei, wie ich an mehreren Sachen gleichzeitig arbeite und mir dann irgendwann denke: Wie soll ich das noch alles schaffen. Und dann noch möglichst viel Zeit mit meinem Kind verbringen. Unmöglich? Für alle, die sich in diesen Zeilen wiedererkennen habe ich einen Buchtipp. „Sowieso schon keine Zeit und jetzt will sie noch, dass ich ein Buch lese? Wann denn bitte?“ Ja genau so würde ich jetzt auch erstmal denken. Aber lest erstmal weiter, dann wisst ihr, warum es sich lohnen wird, ein paar freie Minuten pro Tag für dieses Buch und nicht für eure Social Media Kanäle, Mails oder To Do Listen zu nutzen.

Das Buch, welches ich meine trägt den Titel „Der Tag, an dem ich aufhörte, „Beeil dich“ zu sagen – Lektionen einer entspannten Mutter„*, die Autorin heißt Rachel Macy Stafford, sie ist Bloggerin und lebt mit ihren zwei Kindern in den USA. Letzteres muss man auf jeden Fall dazu sagen, denn mir ist diese typisch Amerikanische Art beim Lesen sofort ins Auge gesprungen. Das kann störend sein (so geht es mir bei Filmen und Serien oft, wenn es zu amerikanisch synchronisiert wird), bei diesem Buch kann man sich aber schon sehr gut darauf einstellen, sodass es nicht zu stark stört.

Das große Thema des Buches ist Entschleunigung. „Nicht jetzt“ „Beeil dich“ „Dafür haben wir jetzt keine Zeit“. Ich glaube, nicht nur Müttern kommen diese Sätze bekannt vor, ich zumindest sage sie auch oft gedanklich zu mir selbst. Die Autorin ist Gründerin der „Hands Free-Revolution“, einer Seite auf Facebook, die enormen Zuspruch erhalten hat und mittlerweile zu einer richtigen Bewegung geworden ist, mit dem Ziel, für Achtsamkeit im Umgang mit Technologien und das Erleben des Augenblicks zu plädieren.

Das Buch ist keines, welches man in die Hand nehmen und in einem Stück durchlesen sollte. Angelegt ist es auf einen Veränderungsprozess, der ein Jahr andauert und ist dementsprechend in 12 Kapitel unterteilt (man kann aber – anhängig von seinem eigenen Fortschritt auch schneller oder langsamer voran kommen). Diese bestehen aus 4 Einheiten, für jede Woche eine und beginnen jeweils mit sehr greifbaren Beispielen aus dem persönlichen Alltag der Autorin, durch die sie deutlich macht, welche Situationen sie selbst zum Nachdenken und Entschleunigen gebracht haben. Anschließend folgt die „Strategie der Woche“, in der sie bestimmte Wege zeigt, sich selbst von den Dingen zu befreien, die sie davon abhalten, Zeit mit ihren Kindern oder den Menschen, die ihr wichtig sind, zu verbringen. Dabei geht es wirklich um kleine Schritte und keine radikalen Maßnahmen. Am Ende jedes Kapitels und damit jedes Monats folgt eine Betrachtung, eine kleine Beschreibung von Situationen, die die Wichtigkeit des Moments deutlich machen. Es schließt dann mit einigen Fragen, die der Leser sich selbst stellen kann und zum weiteren Nachdenken anregen sollen.

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Ich selbst habe dieses Buch noch nicht zuende gelesen. Ich habe es – ganz klischeemäßig – mit in den Urlaub genommen und die ersten Kapitel immer während des Mittagsschlafs meiner Tochter gelesen. Und wirklich, es hat mir sehr viele Dankanstöße gegeben und mich aufmerksamer und sensibler gemacht. Vielleicht wäre mir der Junge im Hotel sonst nicht aufgefallen, dessen Eltern wirklich ununterbrochen jeweils auf ihr Smartphone/Tablet gestarrt haben und nicht einmal mit ihrem Sohn ins Wasser gegangen sind. Oder wie oft ich selbst schon meine to-do Listen im Kopf durchgehe und nicht die Auto- oder Fahrradfahrt mit meiner Tochter auch geistig anwesend genieße. Deswegen kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich bin davon überzeugt, dass es niemals schaden kann, seine eigenen Handlungsabläufe und Gewohnheiten zu hinterfragen, und das tut dieses Buch auf jeden Fall. Besonders – aber nicht nur – für viel beschäftigte Mütter (wenig beschäftigte gibt es ja auch nicht 😉 ) auch eine tolle Geschenkidee!

Alles Liebe,
Farina

*Amazon Affiliate Link

  • 21. December 2015