Follow Me

Close

In den letzten Wochen dominierte ein Thema die Medien- und auch die Bloglandschaft: Flüchtlinge. Nicht irgendwo weit weg, nein, Flüchtlinge hier vor Ort, bei uns. Man laß von Ereignissen und Zuständen, die einen sprachlos und kopfschüttelnd zurück ließen, aufgewühlt, traurig, wütend. Aber man konnte auch von tollen Aktionen lesen, von Menschen, die sich engagieren, die nicht wegschauen, sondern aktiv daran mitwirken, dass sich Menschen nach langer und oft gefährlicher Flucht willkommen fühlen können (ein sehr toller und spannender Einblick z.B. hier).

Viel wollen wir auf diesem Blog gar nicht mehr zu der momentanen Situation in Deutschland und der Welt sagen, geht es doch mehr denn je darum, wirklich und offline etwas zu tun, statt nur zu „teilen“ „liken“ und „hashtaggen“. Trotzdem möchten wir euch hier gerne ein Projekt vorstellen, von dem ihr vielleicht an anderer Stelle schon gelesen habt und welches durch sein geniales Konzept besticht: Verschiedene Menschen durch ein gemeinsames Interesse an einen (Ess-)Tisch zu bringen.

Die Rede ist von dem großartigen „Über den Tellerrand kochen„. Der Verein Überdentellerrand e.V. hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, durch das Kochen Menschen zusammenzubringen und ihnen dadurch einen neuen Zugang zum Thema Asyl zu ermöglichen. Ich bin durch die Videoserie auf dem Youtube Kanal ellevant auf das Projekt aufmerksam geworden und war vom ersten Video an begeistert von dem Konzept. Dort werden Menschen verschiedener Herkunft vorgestellt, die Gerichte aus ihren Heimatländern zubereiten und dabei über ihre (Flucht-)Geschichten sprechen. Man erfährt so neben leckeren Rezepten, wie unterschiedlich die jeweiligen Geschichten sind und was sie doch gemeinsam haben: Sie sind alle Menschen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen mussten und nun hier sind. Bei uns in Deutschland.

Mujaddara 1

In den letzten Wochen habe ich auch oft gelesen, dass viele bisher nicht viel über die jeweiligen Herkunftsländer und Kulturen gewusst haben, durch den Kontakt und Gespräche mit Flüchtlingen sich aber zum ersten Mal mit so etwas wie den jeweiligen Landesküchen auseinandergesetzt haben (z.B. hier). Das finde ich total spannend und möchte euch in diesem Sinne wirklich ans Herz legen, einige Rezepte nachzukochen und so kulinarisch „auf Tuchfühlung“ mit unseren neuen Nachbarn und Mitmenschen zu gehen. Eines der auf Youtube vorgestellten Rezepte ist z.B. bei uns sowieso schon lange ein Alltagsgericht, welches ich euch gerne weiterempfehle: Mujaddara. Es besteht ganz simpel aus Bulgur, Linsen und Zwiebeln. Wir machen dazu noch einen einfachen mit Summakh gewürzten Salat und fertig ist ein sättigendes und auch gesundes Gericht.

Wie „Über den Tellerrand kochen“ zeigt, gibt es viele Möglichkeiten, auf einer gemeinsamen Ebene zusammenzukommen und sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen, voneinander zu lernen oder eben einfach miteinander zu kochen.

Alles Liebe, Farina

  • 10. September 2015

Wie einige der längeren Leser wissen, studieren und leben wir in Tübingen. Aus der näheren Umgebung oder gar aus Baden-Württemberg kommen wir jedoch beide nicht. Wenn dann die Frage kommt: „Und woher kommst Du?„, kann Ann Cathrin mit Hamburg eine zufriedenstellende Antwort geben. Ich muss allerdings immer etwas weiter ausholen. „Aus Niedersachsen.“ – „Ah, Hannover?“ – „Nein, ähm, also an der Grenze zu Holland.“ – „Was ist denn da in der Nähe?„. Joa. Was ist in der Nähe? Nichts wirklich. Holland, Groningen. Emden? Ich komme aus Papenburg. Ganz selten gibt es jemanden, der sagt „Ja, kenn ich, da kommen doch diese Schiffe her.“ Genauuu, die Schiffe. Unsere große Attraktion ist die Meyer Werft und ihre großen Kreuzfahrtschiffe. Gerade im Moment steht die Norwegian Breakaway, das größte in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff, draußen und man kann sie bestaunen, bis sie dann ins Meer überführt wird und die Touristen nach Papenburg strömen (ich selbst muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das noch nie live gesehen habe – obwohl es schon ziemlich cool aussehen muss, wie so ein riesiges Schiff durch die flache Landschaft fährt).

In den letzten Tagen bin ich ein paar Mal mit unserem Hund an der Meyer Werft spazieren gegangen und habe ein paar Eindrücke für euch festgehalten.

IMG_7460 blog

Schon von weitem sieht man hinter dem Deich die großen Hallen der Werft…

blog

…und dann, ein paar Schritte weiter, ragt auch der obere Teil des Schiffes hervor…

IMG_7438 blog

…die letzten Arbeiten werden außerhalb der Halle gemacht, z.B. wird der Schornstein nicht in der Halle monitiert, da das Schiff sonst zu hoch wäre…

IMG_7444 blog

…in der Zeit, in der das Schiff draußen ist, kommen viele Besucher, im Sommer finden auch oft Konzerte vor der beleuchteten Schiffkulisse statt…

IMG_7387 blog

…hier einmal in voller Länge; oben auf Deck gibt es sogar Wasserrutschen…

IMG_7381 blog

… und dann nochmal von vorne! Das Schiff ist 324 m lang und 40 m breit und wird in Zukunft im Frühling und Sommer von New York aus zu den Bermudas fahren und im Winter auf den Bahamas und in der Karibik. Eventuell wird die Norwegian Breakaway noch dieses Wochenende überführt, wenn ihr wollt, kann ich auch darüber berichten.

Wie sieht es bei euch aus, würdet ihr gerne mal eine Kreuzfahrt machen oder habt womöglich schonmal eine gemacht? Wohin sollte eure Wunschreise gehen?

  • 8. March 2013

20120823-162310.jpg„Meinst du, du bist dafür schon bereit?“ „wofür?“ „zurück zu gehen.“ „ja, bald.“ ich saß mit meiner Freundin dort wo wir oft saßen. Dort wo wir stunden, Tage, ja unser halbes damaliges leben verbracht haben. Schöne Zeiten waren es, darin sind wir uns einig. Wir wünschen sie uns zurück, aber irgendwie auch nicht. Auch darin sind wir uns einig. Beide sind wir gegangen. Nahezu zeitgleich. Wir beide mussten undbedingt raus aus dieser Kleinstadt, raus aus unserem damaligen leben und sind unseren Herzen gefolgt. Bereut haben wir es beide bis heute nicht, sondern sind froh über diesen Schritt.
Ob und wann wir zurück gehen, darüber sprachen wir. Ja, sagten wir beide. So bald wie möglich sagte ich.

Das Heimweh ist plötzlich so groß.

Vielleicht kam ich deshalb nie für länger zurück nach Hause.

 

  • 24. August 2012