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Der letzte Monat des Jahres steht vor der Tür und wird wahrscheinlich genauso schnell vorbei sein, wie er gekommen ist – bei den ganzen Terminen, die anstehen. Aber dafür beginnt jetzt ja (eigentlich) auch die gemütliche Zeit, mit Weihnachtsmärkten, heißen Getränken und leckeren, selbstgebackenen Plätzchen. Was wir aber im Novermber gemacht haben, das sehr ihr wie immer hier in unserem Instagram Rückblick.

Farina

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1. Wettertechnisch hatte der November wirklich einiges zu bieten, von Tagen, an denen man noch gut mit einer einfachen Jacke rausgehen konnte bis hin zu Tagen, an denen man selbst im dicken Wintermantel gefroren hat. Die hellen Stunden nach der Arbeit haben wir dennoch meist draußen verbracht.

2. Da ich diesen Monat nur gearbeitet habe, stand auch wieder viel „mealprep“, also Vorbereitung des Frühstücks/Mittagessens am Vortag, an. Spontane Idee, um einen Dipp (in meinem Fall Hummus) und Rohkost mitzunehmen: Silikonmuffinförmchen nutzen! Hat super gehalten und kommt hier sehr oft zum Einsatz.

3. Im November stand auch wieder ein Bloggertreffen an, diesmal auf der Messe veggie&frei von, also genau mein Thema 🙂 Was es dort sonst noch zu sehen gab, außer leckeren Kokosnüssen, könnt ihr hier nachlesen.

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4. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber der Novemberhimmel war fast jeden Tag wirklich besonders und wurde deswegen auch sehr oft festgehalten.

5. Nochmehr mealprep: Leckere Overnight Oats und mein grüner Smoothie. Daraus bestand mein Frühstück im November an den meisten Tagen.

6. Und zu guter letzt gab es auch noch, passend zum Beginn der Adventszeit, den ersten Schnee. Das Tochterkind war zwar nicht sonderlich beeindruckt, aber ich bin gespannt, wie sie auf mehr Schnee reagieren wird.

Ann Cathrin

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1. Ein Monat voller Reisen. Mit einem erneuten Trip nach Tübingen begann der November. Und das Bett von dem lieben Freund bei dem ich immer übernachten darf wurde für mich schön hergerichtet. Fast wie in einem Hotel.

2. Wie schön kann diese Welt sein. Farina hat ja auch schon viele schöne Bilder aus Tübingen gepostet. Ich war von der Neckarinsel in den verschiedensten Brauntönen hellauf begeistert.

3. Der Grund warum ich da war: Die Französischen Filmtage. Habe leider keinen Film geguckt, dafür einen Workshop für Studenten gemacht und durfte mir viele multimediale Projekte im Zusammenhanf mit den Filmtagen von ihnen angucken.

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4. Der Grund warum ich mich so auf das Leben in Berlin gefreut habe: Kulturprogramm! Spontan war ich auf einem Jazz-Konzert, bei dem Berliner Jazz von 1945-1970 gespielt wurde.

5. Ende des Monats ging es auf Einladung von Ibrahim Evsan nach Köln zum Social Trademarks Get Together und Geburtstagsparty. Eine super inspirierende Veranstaltung für mich und meine Begleitung. Köln mag ich übrigens nicht – sorry.

6. Durch das spontane Angebot von einem lieben Freund haben wir dann den Aufenthalt in Köln früher als geplant abgebrochen und sind nach Köln gefahren. Zum Boxkampf Klitschko vs. Fury. Dass es ein legendärer Abend werden sollte, ahnten wir natürlich nicht.

& sonst so…

Diesen Monat möchten wir außerdem gerne unsere digitalen Highlights und Empfehlungen mit euch teilen.

  • Die Serie Once Upon a Time: Wer Märchen liebt, für den wird diese Serie genau das richtige sein. Wir sind jetzt bei Staffel 3 und die Produzenten haben es wirklich geschafft, die Spannung dauerhaft aufrecht zu erhalten. Unbedingt schauen! /F
  • Ich bin ein großer Lasagne Fan und habe mit diesem Rezept ohne Übertreibung mein Lieblingsrezept gefunden. Lasst euch nicht von dem Blumenkohl abschmecken, die Lasagne ist wirklich köstlich und wird bei uns sicher noch einige Male gemacht. Der Blog von Lynn ist übrigens auch sonst immer einen Besuch wert und bietet Unmengen an Inspiration. /F
  • Dieses, wie ich finde, sehr gelungene Cover/Mash up von Adeles „Hello“ von Noel Kharman wurde im November rauf und runter gehört. Hört unbedingt mal rein. /F
  • Dass die Vorratsdatenspeicherung wieder eingeführt werden soll, war der Moment in dem ich beschloss mich politisch zu engagieren. Natürlich netzpolitisch. Da muss man noch einiges lernen, aber wer mal wissen möchte, was man mit seinen Daten alles preisgibt, sollte sich das hier mal angucken: http://www.nationalgeographic.com/pathways/ /A
  • Wiederrechtliche Inbesitznahme von Lena Andersson. Ich las ein Interview der Autorin und musste das Buch dann unbedingt haben. Eigentlich lese ich kaum Romane, aber der gefällt mir sehr gut bisher! /A
  • Meine absolute Lieblings-App: Pocket. Funktioniert auf alles Smartphones, als App für Mac und auch im Desktop. Artikel speichern und offline lesen, favorisieren, kategorisieren. Ich komme gar nicht hinterher mit dem lesen… /A

Folgt uns auf Instagram! @auftuchfuehlung @anncathrin87 @farinaborussia

  • 29. November 2015

Wie einige von euch vielleicht schon auf Instagram und Facebook verfolgt haben, war ich am vergangenen Wochenende in Stuttgart. Ich durfte im Rahmen der Messe veggie&frei von mit knapp 40 anderen Blogger/innen an einem Bloggertreffen teilnehmen, mehr über die Messe und Aussteller erfahren und hatte dabei wirklich eine Menge Spaß. Schon im letzten Jahr war ich beim Bloggertreffen von laufmamalauf, welches auf der Babywelt stattfand, die sich dieses Jahr eine Halle mit der veggie&frei von teilte.

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Vor allem das Showkochen von Christian Weber („einfach anders essen“) und seine Einstellung zum Thema Nachhaltigkeit haben mir gut gefallen

Die veggie&frei, die „Leitmesse für Genuss und Gesundheit“, hat dieses Jahr das erste Mal stattgefunden und bot neben über 130 Ausstellern zum vegetarisch/veganen Lifestyle und allergenfreier Ernährung auch ein Bühnenprogramm mit Showkochen, sowie Vorträgen und Diskussionen. Sowohl Neulinge in dem Bereich (zu denen ich mich immer noch zählen würde), als auch Menschen, die sich schon lange mit dem Thema gesunde Ernährung befassen sind an dem Wochenende auf ihre Kosten gekommen und konnten nicht nur leckere, neue Produkte, sondern auch neuen Input und Kontakte mit nach Hause nehmen.

Nach einer Kennenlern- und Informationsrunde im Pressezentrum hatten wir die Möglichkeit, mit einigen Ausstellern ins Gespräch zu kommen und anschließend auf eigene Faust die Messe zu erkunden. Zusammen mit Julia von dem Blog lila violett und Annelina, dem Gesicht hinter food_without_regrets, schoben wir uns mit den Massen an Besuchern an den Ständen entlang, probierten leckeren Agavendicksaft, frisches Kokoswasser direkt aus der Kokosnuss, vegane Snacks für Kinder, frisch gepresste Säfte, Kekse, Tortellini, Balsamicoessig, veganen Käse, glutenfreie Pizza…und ich könnte hier wirklich noch lange weitere Leckereien aufzählen. Das Angebot und die Vielfalt auf der Messe war für mich wirklich beeindruckend. Besonders gefallen hat mir auch die Aufteilung in einen „vegetarischen“ und einen „veganen“ Bereich.

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Kokoswasser mochte ich bisher – außer in Smoohies – überhaupt nicht. Frisch aus der Kokosnuss schmeckt es jedoch ganz anders und ist ein richtiger Genuss!

Von einigen Gesprächsfetzen, die ich von anderen Messebesuchern aufgeschnappt habe, kann ich sagen, dass auch Menschen, die sich bisher noch nicht großartig mit veganer/glutenfreier oder vegetarischer Ernährung beschäftigt haben, sehr angetan von den Produkten der Aussteller waren. Das war nämlich ein positiver Nebeneffekt der Hallenaufteilung: Viele Besucher der Babywelt haben auch auf der veggie&frei von vorbeigeschaut und sind so ganz ungezwungen in Kontakt mit alternativen Ernährungsweisen gekommen, was ich persönlich immer toll finde.

Vielen Dank an dieser Stelle an die Organisatoren, die uns wirklich einen schönen Tag, viele neue Eindrücke und tolle Bekanntschaften beschert haben. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, in dem die veggie&frei von in die zweite Runde geht.

Alles Liebe,
Farina

  • 26. November 2015

Das heutige Rezept existiert eigentlich schon auf dem Blog. Es handelt sich dabei um ein winterliches Dessert, welches wir in den letzten Jahren schon oft gemacht haben und zu unseren Favoriten gehört, wenn es mal wieder etwas Süßes aus dem Kühlschrank sein darf. Es ist jedoch durch Mascarpone und Sahne sehr reichhaltig und natürlich nicht vegan. Also habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie man das Rezept etwas abwandeln, veganisieren und kalorienärmer machen kann. Meine neue Variante gefällt mir so gut, dass ich sie unbedingt mit euch teilen möchte. Das Dessert ist super, wenn ihr Gäste habt oder euch selbst einfach mal etwas verwöhnen möchtet. Und viel braucht ihr dafür nicht, seht selbst.

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Ihr braucht (für 2 Portionen):
200 gr Alpro Mandel Joghurt
1,5 EL Agavendicksaft
Zimt
Vanille
1 TL Johannisbrotkernmehl
6 Spekulatius
2 Orangen

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Und so gehts:
1. Den Joghurt mit Vanilleextrakt oder frischem Vanillemark, Zimt und Agavendicksaft abschmecken. Da der Joghurt (leider) schon Zucker enthält, könnt ihr nach Geschmack auch weniger Süße nehmen. Mit einem Schneebesen das Johannisbrotkernmehl hinzufügen und gut unterrühren. Dieses soll den Joghurt etwas dicker machen, ihr könnt diesen Schritt aber auch überspringen, wenn euch die Konsistenz nicht stört und ihr kein Johannisbrotkernmehl zuhause habt. Den Joghurt in den Kühlschrank stellen.

2. Eine Orange schälen, die einzelnen Orangen-„Schiffchen“ voneinander teilen und diese von der dünnen Haut befreien. Das ist etwas Fummelarbeit, lohnt sich aber. In mundgerechte Stücke schneiden. Die andere Orange auspressen.

3. Zwei Dessergläschen nehmen. Den Boden jeweils mit 1 zerbröselten Spekulatius bedecken. Diesen mit etwa 1 TL Orangensaft beträufeln. Die nächste Schicht bilden die Orangenstücke. Diese werden wiederum mit einer Schicht Joghurt bedeckt. Das ganze wird dann noch einmal wiederholt und anschließend mit ein paar Spekulatiuskrümmeln und etwas Zimt abgeschlossen. Im Kühlschrank eine Zeit lang ziehen lasssen und genießen.

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Die Joghurtcreme ist wirklich total lecker, denn durch den Mandel Geschmack bekommt das Dessert so eine leichte und nicht zu aufdringliche Marzipan Note, die sich perfekt mit Orange, Zimt und Spekulatius ergänzt. Da die meisten Gewürzspekulatius vegan sind (einfach mal die Zutatenliste checken), ist dieses Rezept auch für Veganer gut geeignet. Es gehört zwar bei weitem nicht in die Kategorie „gesund“, aber man soll sich ja auch mal etwas gönnen 🙂 Mir und meiner Familie schmeckt es auf jeden Fall sehr gut und dieses winterliche Dessert wird uns sicher auch diesen Winter begleiten.

Alles Liebe,
Farina

  • 24. November 2015

Nachdem ich in puncto Grüne Smoothies richtig auf den Geschmack gekommen bin, haben mich auch die auf Instagram viel gepriesenen Säfte sehr interessiert. Nicht die Detox-ich-geb-mal-eben-ein-paar-hundert-Euro-aus Säfte, sondern die selbstgemachten, frischen. Doof nur, dass ich keinen Entsafter habe und unsere kleine Küche platztechnisch mit dem Thermomix auch schon ausgelastet ist. Als ich dann letztens ein paar Knollen Roter Beete zuhause hatte, habe ich mich aber wirklich nach einem Entsafter gesehnt, denn sie mussten schnell verbraucht werden und im Smoothie mag ich die Konsistenz leider überhaupt nicht. Ich habe es trotzdem versucht und die Rote Beete zusammen mit Karotte Orange und etwas Wasser in den Themomix geworfen – und fand es immer noch schrecklich. Zum Glück fiel mir dann ein Trick ein, den ich in einem Youtube Video gesehen hatte und der mir meinen Smoothie mit den guten Früchten doch noch schmackhaft machen konnte: Saft ohne Entsafter selber machen. Wie das geht? Ganz einfach.

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Ihr braucht:
Obst/Gemüse eurer Wahl
Mixer
Wäschenetz

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Und so gehts:
1. Zuerst geht ihr genau so vor, als würdet ihr euch einen Smoothie zubereiten: Früchte waschen und/oder schälen, in Stücke schneiden, die euer Mixer verarbeiten kann und nach Belieben mit so viel Wasser begießen, wie ihr mögt. Dann möglichst fein pürieren.

2. Nun die entstandene Masse durch das Wäschenetz geben, dieses noch so lange mit der Hand ausdrücken, bis fast keine Tropfen mehr kommen und fertig ist euer Saft!

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Ihr sehr, es geht wirklich ganz schnell und ist super, wenn man sich erstmal an Säfte herantasten will, ohne gleich Geld für ein neues Gerät auszugeben. Noch ein paar Tipps: Kauft lieber ein neues Wäschenetz und nehmt keins, welches schon einmal seinen ursprünglichen Zweck erfüllt hat. Ihr wollt ja schließlich einen Waschmittel-Saft haben. Dieses vor dem ersten Gebrauch ein paar Mal heiß unter klarem Wasser ausspülen. Ihr könnt es beim Saft machen am besten zusätzlich in ein Sieb legen, das über einer Schüssel ist, so geht auch nichts von dem guten Saft daneben.

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Nach dem gleichen Prinzip könnt ihr z.B. auch Nussmilch machen, eine Anleitung dafür gibt es beispielsweise hier. Der Rote Beete Saft hat mir dadurch richtig gut geschmeckt und wurde auch gleich ein zweites und sicherlich nicht letztes Mal gemacht.

Seid ihr auch Fans von frischen Säften? Habt ihr vielleicht sogar einen Entsafter und könnt ihn empfehlen?

Alles Liebe,
Farina

  • 22. November 2015

Eines meiner neuen Lieblingsrezepte  ist definitv dieses für vegane Linsen Bratlinge. Sie erinnern mich etwas an Falafel, sind durch die Kräuter sehr aromatisch und natürlich, wie die meisten meiner Rezepte auf dem Blog, ganz schnell zu machen. Inspiriert wurde ich durch dieses Rezept, auf das ich durch Pinterest gestoßen bin und sofort nachmachen musste. Da ich aber ein paar Zutaten nicht da hatte, habe ich es ganz einfach abgewandelt und dabei ist meine eigene Variante entstanden, die auch dem Tochterkind und Mann hervorragend geschmeckt hat. Ihr braucht nicht viel, die meisten Zutaten kann man gut auf Vorrat im Haus haben und es ist wirklich nicht sehr aufwändig.

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Das braucht ihr (für etwa 10-15 Stück):
170 gr rote Linsen
Wasser
1 Bund Kräuter (Petersilie, Minze, Koriander…)
1 rote Zwiebel
4 EL Flohsamenschalen
4 EL Hefeflocken
2 Karotten
60 gr (Mais-)Mehl
2 TL Paprikapaste (Ajvar)
Paprikapulver, Cumin, Salz, Pfeffer
Pflanzenöl

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Und so gehts:
1. Die Linsen in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Anschließend etwa 15 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen, Linsen in ein Sieb gießen und sehr sehr gut abtropfen lassen.

2. Die Kräuter und die Zwiebel fein hacken, die Karotten schälen und raspeln. Alle Zutaten bis auf das Öl in eine Schüssel geben und gründlich miteinander zu einer einheitlichen, gut formbaren Masse verkneten. Mit den Gewürzen abschmecken (wer es schärfer mag, kann auch gerne noch Chiliflocken hinzugeben).

3. Die Masse zu Kugeln formen und diese anschließend flach drücken, sodass sie ca. 1 cm dick sind. Dabei hängt natürlich von der Größe der Bratlinge ab, wie viele ihr am Ende machen könnt. Bei mir waren es ca. 12 Stück. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Bratlinge darin von beiden Seiten gut ausbacken lassen.

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Die veganen Linsen Bratlinge schmecken super als Beilage zu Reis, Gemüse oder Kartoffeln, aber auch als Burger zwischen zwei Brötchenhälften oder im Fladenbrot mit Salat und einer leckeren Soße sind sie richtig lecker. Und sogar zum Mitnehmen für unterwegs sind sie sehr praktisch. Es lohnt sich also auch, eine größere Menge vorzubereiten. Die Masse lässt sich auch ungebraten gut ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren und dann bei Bedarf einfach schnell zubereiten. Fertige Bratlinge lassen sich auch sehr gut einfrieren und halten sich so einige Zeit lang – wenn man sie nicht schon vorher alle verspeist hat. Sie schmecken nämlich wirklich richtig lecker.

Was macht ihr am Liebsten mit roten Linsen? Suppe, Bratlinge oder noch etwas anderes?

Alles Liebe,
Farina

  • 19. November 2015

Morgens muss es bei mir momentan oft schnell gehen und bis das Tochterkind und ich fertig gemacht und angezogen und die Sachen für die Kita gepackt sind, ist meist keine Zeit mehr für ein Frühstück übrig. Deswegen bereite ich dieses gerne schon am Abend vorher zu, sodass ich es am nächsten Morgen nur noch aus dem Kühlschrank in meine Tasche packen muss und dann auf der Arbeit ein gesundes und sättigendes Frühstück habe. Momentan habe ich da gerne meine grünen Smoothies, aber manchmal brauche ich auch etwas „festeres“, keine Flüssignahrung. Perfekt sind da Overnight Oats, also Haferflocken, die über Nacht in Flüssigkeit eingeweicht werden und am nächsten Morgen dann verzehrbereit sind. Das Tolle an ihnen ist, dass sie so wunderbar variabel sind, so lassen sie sich mit Gewürzen, Nüssen, Obst oder Süßungsmitteln an jede Jahreszeit beliebig anpassen. Da ich jede Menge Apfelmus aus dem Garten meiner Mama habe und ich ein großes Apfel-Zimt-Fan bin, ist dieses mein momentaner Favorit. Und so einfach ist es:

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Ihr braucht (für eine Portion):
40 gr Haferflocken
2 TL Chiasamen
180 ml Mandelmilch (oder andere Pflanzenmilch)
4 El Apfelmus
Zimt
1 EL Gehakte Mandeln
n. B. Ahornsirup

Und so gehts:

1. Haferflocken und Chiasamen in ein Glas geben, mit Mandelmilch bedecken. Gut miteinander verrühren. In einer weiteren Schale das Apfelmus mit der gewünschten Menge Zimt abschmecken und beides über Nacht in den Kühlschrank stellen.

2. Am nächsten Morgen werden in einem ausreichend großen Glas (wenn das Frühstück mitgenommen wird, sollte dieses veschließbar sein) abwechselnd zuerst die eingeweichten Haferflocken und dann das Apfelmus geschichtet. Abgeschlossen wird mit Apfelmus. Anschließend mit gehackten Mandeln, Zimt und etwas Ahornsirup bestreuen und genießen.

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Und, habe ich zuviel versprochen? Es ist wirklich total einfach. Ich finde es einfach super, sein eigenes Essen mitnehmen zu können, das spart Geld und ist oft gesünder, weil man weiß, was drin ist. Die Zutaten kann man außerdem immer super auf Vorrat zuhause haben.

Habt ihr eine Lieblings-Variante von Overnight Oats?

Alles Liebe,
Farina

  • 17. November 2015

In den letzten Tagen ist es richtig kalt geworden, damit ist der Übergang vom Herbst zum Winter wohl oder übel angebrochen. Die Winterfans freuen sich, backen bereits fleißig Plätzchen und die Adventskalender sind auch schon vorbereitet. Die Sommerkinder trauern derweil den letzten warmen Herbsttagen hinterher. Für beide habe ich heute ein Rezept, welches die kalte Jahreszeit sehr erträglich macht und auch noch gesund hält. Denn selbst die Winterkinder können doch sicher auf eine Schniefnase verzichten, hab ich recht? Da wir ja mittlerweile schon Mitte November haben, dauert es nicht mehr lange bis zur Eröffnung der ersten Weihnachtsmärkte. Und was wäre da passender als ein gutes Rezept für wärmenden und Abwehrkräfte stärkenden alkoholfreien Punsch? Hier kommt das Rezept, das einfacher nicht sein könnte:

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Zutaten (für 2 Gläser):
2 EL Holunderbeerensirup
1 Glas stilles Wasser
1 Glas Apfelsaft
1 Sternanis
3 Kardamomkapseln
4 Nelken
2 Zimtstangen

Und so gehts:
1. Alle Zutaten zusammen in einen Topf geben und langsam erhitzen. Wenn der Punsch zu kochen beginnt, vom Herd nehmen und noch etwas ziehen lassen. In Gläser füllen, die Gewürze dabei heraussieben, und genießen.

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So schnell und einfach ist ein leckerer wärmender alkoholfreier Punsch gemacht. Er schmeckt übrigens auch ohne Gewürze schon richtig lecker und tut, gerade am Abend nach einem anstrengenden Tag richtig gut. Die Gewürze geben einfach noch ein bisschen mehr Weihnachtsmarkt-Feeling. Ihr könnt ganz einfach bei der Süße variieren, indem ihr etwas mehr Apfelsaft (süßer) oder mehr Wasser (weniger süß) nehmt. Durch den Holundersirup ist nämlich schon eine recht dominante Grundsüße vorhanden. Der Vorteil an dem Sirup ist, dass ihr nur eine kleine Menge benötigt und er sich ziemlich lange hält. Ihr müsst somit nicht alle paar Tage neuen Holunderbeersaft kaufen. Ich hoffe, euch schmeckt er genauso gut wie uns.

Alles Liebe,
Farina

  • 15. November 2015

Momentan sind meine Tage gefühlt nur noch halb so lang wie noch vor ein paar Monaten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich morgens früh das Haus verlasse und erst zurück komme, wenn es schon fast dunkel ist. Neben Mamasein, Studium, Arbeit und dem Blog kann da schon mal einiges liegen bleiben, das merke ich meistens am Wochenende. Um trotzdem eine gute Balance zu finden und sich nicht gestresst zu fühlen ist eine gute Planung für mich essentiell. Dazu gehört auch, dass ich mir mein Essen vorbereite und mit zur Arbeit nehme.

Zum Frühstück trinke ich momentan gerne einen grünen Smoothie, der gibt mir Energie, ist schnell gemacht und hält gut satt. Mittags muss es für mich dann aber etwas herzhaftes sein, außerdem brauche ich da auch öfter Abwechslung. Deswegen bin ich immer auf der Suche nach neuen Ideen, was ich gut vorbereiten könnte und sich gut mitnehmen lässt. Ein paar Anregungen dafür hatte ich hier schonmal aufgeführt. Eine weitere Alternative sind Fatayer, die ich schon im Beitrag zum syrischen Frühstück erwähnt habe. Man kann am Wochenende sehr gut eine größere Menge machen, für größere Abwechslung auch unterschiedlich füllen, und hat dann ohne viel Aufwand in der Woche gleich etwas für unterwegs, was einen von auf die Dauer doch teuren und oft ungesunden Bäckereibesuchen und Fastfoodessen abhält.

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Das braucht ihr (für etwa 15 kleine Stücke):
Für den Teig
1 EL Trockenhefe
1 TL Zucker
3 EL lauwarmes Wasser
200 gr Mehl + etwas zum Ausrollen
60 gr Natur- oder Sojajoghurt
2 EL Olivenöl
1 TL Salz
1 TL Backpulver
Für die Käsefüllung (vegetarisch)
4 gehäufte EL Schafskäse
1 EL Olivenöl
1 TL Schwarzkümmel
1 TL getrocknete Minze
Für die Olivenfüllung (vegan)
2 EL entsteinte Oliven
3 EL veganen (Kräuter-)Frischkäse
Gewürze n.B.

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Und so gehts:
1. Für den Teig Hefe und Zucker mit dem warmen Wasser (nicht wärmer als 40°) vermengen und etwas ruhen lassen. In der Zwischenzeit Mehl (ich nehme Dinkelmehl), Joghurt, Öl, Salz und Backpulver in eine Schüssel geben und miteinander vermengen. Wenn die Hefe schäumt, diese zu der Mehlmischung geben und alles gut miteinander verkneten. Ist der Teig zu trocken gebt ihr etwas Wasser oder (Soja-)Milch hinzu, ist er zu klebrig noch etwas Mehl. Wirklich gut und sorgfältig durchkneten, bis ein elastischer und weicher Teig entstanden ist. Mit einem feuchten Küchentuch abdecken und etwa eine Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen des Teigs in etwa verdoppelt hat.

2. Den Teig in auf eine bemehlte Arbeitsfläche nochmal gut durchkneten, in 15 gleichgroße Kugeln aufteilen und diese nochmal für etwa 15 Minuten mit dem Küchentuch bedecken. In der Zwischenzwit wird die Füllung hergestellt.

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3. Für die Käsefüllung wird der Schafskäse zerbröselt und mit etwas Olivenöl, Schwarzkümmel und etwas getrockneter Minze gut vermengt.
Für die vegane Füllung werden die Oliven grob gehackt und mit dem veganen Kräuterfrischkäse (ich habe meinen aus Cashewkernen im Thermomix selbst gemacht) vermengt. Wenn nötig noch mit Salz und Pfeffer abschmecken (Die Mengenangaben bei den Füllungen beziehen sich jeweils auf die Menge, die für alle 15 Teigteilchen benötigt werden).

4. Den Ofen auf 200° vorheizen. Nun werden die Teigkugeln auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 0,5 cm dick ausgerollt. Gebt beliebig viel Füllung in die Mitte des Teigkreises (er sollte sich noch gut schließen lassen), führt die Ränder des Kreises zueinander und drückt sie gut aneinander. Das so verschlossene Teigteilchen wird nun mit der so entstandenen „Naht“ nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt.

5. Wenn alle Fatayer gefüllt sind, werden diese noch mit etwas (Soja-)Milch bepinselt und mit etwas Schwarzkümmel und/oder Sesam bestreut. Im Ofen etwa 15 Minuten backen, bis sie etwas Farbe angenommen haben, aber noch nicht zu dunkel sind. Abkühlen lassen und ganz „original“ zum Schwarztee genießen.

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Ich bin ein riesiger Fan der Olivenfüllung und auch meine Tochter isst sehr gerne Fatayer. Sie eignen sich einfach perfekt, um sie mitzunehmen und sind super vorzubereiten, wenn es am nächsten Morgen schnell gehen muss. Bei der Füllung könnt ihr gerne kreativ werden, in der Türkei haben wir uns auf dem Weg zur Uni gerne ähnliche Teigteilchen mit einer Dillfüllung geholt, die auch sehr lecker war. Probiert es einfach aus.

Alles Liebe
Farina

  • 12. November 2015

Der November ist schon ein paar Tage alt und vielen Eltern geht spätestens jetzt die Frage nach den Weihnachtsgeschenken durch den Kopf. Was schenken, was schenken lassen? Was ist zu viel, was wird wirklich gebraucht? Wir haben uns bisher generell sehr zurück gehalten, was das Schenken an Feiertagen anging. Das Tochterkind ist nun 21 Monate alt und versteht noch nicht, was Schenken heißt. Sie weiß noch nicht, dass ihr etwas gehört, was sie auspackt. Sie findet meist immer noch die Verpackung interessanter als den Inhalt. Und am allerliebsten spielt sie mit Alltagsgegenständen: Dosen, Löffeln, Stiften, Zeitschriften, Tüchern… was nicht heißt, dass sie kein eigenes Spielzeug hat, aber es ist – so habe ich das Gefühl – verhältnismäßig wenig.

Und das finde ich gut so. Mal abgesehen davon, dass wir in unserer kleinen Wohnung gar keinen Platz für Unmengen an Spielzeug haben, bin ich auch bei diesem Thema von dem Prinzip „Weniger ist Mehr“ überzeugt. Selbst bei den Sachen, die meine Tochter hat, konzentriert sie sich meist auf ein paar Sachen, während sie an anderen schnell die Lust verliert und diese dann bald in der Kiste mit den wenig bespielten Sachen landen. Sie hat ein Regalbrett, welches sie nach Lust und Laune ausräumen darf und in dem hauptsächlich ihre Bücher, Puzzle und ein Ball liegen. Von den anderen Regalbrettern, in denen unsere Bücher stehen, weiß sie, dass das nicht ihre sind und sie dort auch nicht dran darf.

Wenn ich allerdings die Diskussionen um das Schenken zum Geburtstag oder zu Weihnachten verfolge, erschrecke ich mich manchmal ein bisschen. Brauch ein Kind wirklich ein eigenes Bällebad? Muss das Tipi im Zimmer sein? Die Ikea Küche zu Weihnachten? Oder lieber die Eisenbahn? (Das heißt nicht, dass ich irgendwen dafür verurteile, diese Dinge für sein/e Kind/er zu kaufen, das hier ist meine persönliche Sichtweise auf unseren Umgang mit dem Überangebot an Spielzeug). Wir haben all diese Sachen nicht und auch vorerst nicht vor, sie zu kaufen. Und manchmal bekomme ich ein schlechtes Gewissen, bin ich zu geizig, bräuchte sie vielleicht doch mehr, fördere ich sie nicht genug? Sie hat kein Spielzimmer, in dem viele bunte Kisten voller pädagogisch wertvoller oder weniger wertvoller Dinge sind. Es geht ja schon in der Schwangerschaft los, dass den werdenden Eltern suggeriert wird, dies und jenes werde unbedingt gebraucht, um ein Kind großzuziehen. Wenn das Kind dann da ist, hört das nicht auf, sondern wird – so kommt es mir vor – noch mehr. Vor allem um die Feiertage ist das Thema sehr präsent und kann ganz schön verunsichern.

Doch dann stelle ich mir vor: Hätten wir ein Bällebad oder eine Spielküche zuhause, würde sie sich in der Kita dann noch so darüber freuen, diese dort zu bespielen? Wahrscheinlich nicht. Für sie ist es dort etwas besonderes und das finde ich schön so. Und vor allem bin ich mir sicher, dass sich mit der Zeit vermutlich sowieso ganz viele Spielsachen anhäufen werden, je älter sie wird oder wenn Geschwister dazu kommen. Deswegen gehen wir, solange sie klein ist und das Schenken noch nicht richtig begreift, bewusst den Weg des Minimalismus und begrenzen uns bei Geschenken und Wünschen für sie auf Dinge wie Kleidung, Schuhe oder allgemein Dinge, die wirklich benötigt werden.

Nun würde mich interessieren, wie geht ihr mit dem Thema Schenken an Feiertagen um? Habt ihr vielleicht eine ganz andere Meinung?

Alles Liebe,
Farina

  • 9. November 2015

Du liegst da wie ein Stein. Regungslos. Nichts geht mehr. Du willst schreien. Weinen. Aber es passiert… Nichts. Leere, Schmerz. Das ist alles was du fühlst. Aber ansonsten… Nichts. Das ist meine Depression.

Gucke ich mir heute Fotos von früher an sehe ich diese Leere in meinen Augen. Spüre diese Leere aus so vielen Momenten wieder, erinnere mich an sie. Aber heute kann ich sie zuordnen, sie verstehen. Oder eben auch nicht. Depressionen verstehen, sich selber oder anderen erklären warum man sich gerade so fühlt ist schwer, wenn nicht gar unmöglich. Es ist einfach so. Das zu akzeptieren ist schwierig. Für sich selber und noch mehr für andere.

Vor über einem Jahr hat man bei mir eine mittelschwere bis schwere Depression diagnostiziert. Eine Erlösung. Und eigentlich wollte ich schon viel länger darüber schreiben, denn ich bin der festen Überzeugung, dass Aufklärung wichtig ist. Für Betroffene und Angehörige. Aber ich finde erst jetzt die Worte, vielleicht weil gerade wieder eine depressive kurze Episode zu Ende geht.

Als ich mich am 4. August letzten Jahres selber in die Psychiatrie einwies gab es für mich keinen anderen Weg mehr. Eine innere Stimme leitete mich dorthin, nachdem ich den Vormittag über mehrfach zusammen gebrochen bin. Der Höhepunkt nach immer häufigeren Hochs und Tiefs in den Monaten zuvor. Ich dachte einfach, dass ich ein Burnout hätte. Arbeit, Studium… das war alles ein bisschen viel. Und sicher trug auch alles seinen Teil dazu bei. Aber nach ersten Gesprächen mit meinen Ärzten dort und der Diagnose wurde mir schlagartig klar, dass ich eigentlich schon seit 10 Jahren an dieser Krankheit litt.

Warum und wieso jemand Depressionen bekommt, das weiß man nicht. Auch ich weiß es nicht. Es gab vieles, was sie begünstigte und in vielen Fällen ist diese Krankheit auch vererbbar. Aber sie ist da und ich konnte es immer überspielen und selber gar nicht wahrnehmen. Jeder, dem ich während der sechs Wochen in der Klinik erzählte wo ich gerade bin, dachte ich verarsche ihn. Niemand dachte, dass ich so fröhliches Mädchen Depressionen haben könnte. Aber wie sollte es auch jemand sehen? Hatte oder habe ich eine depressive Phase dann blieb ich einfach liegen. Man kann sich gar nicht vorstellen wie es ist, tagelang ans Bett gefesselt zu sein und nicht aufstehen zu können, obwohl der Körper doch mechanisch intakt war. Das schlimmste bei mir ist jedes Mal gewesen, dass mein Kopf nur vor Ideen, Visionen, ja Tatendrang sprühte. Aber der schwere Körper, der sich wie ein Fels einfach nicht bewegen lassen wollte, hielt mich ab. Meist schaffe ich es dann doch, irgendwann aufzustehen. Mich hinzusetzen, an meinen PC mit dem festen Glauben, dass mein Kopf nun über meinen Körper siegte. Doch dann: Leere. Schreckliche Leere, die einen urplötzlich nicht mehr denken lässt. Gar nichts mehr machen lässt. Nur noch starren. Den Kopf auf den Tisch legen. Manchmal eine Träne die Wange runter kullern lassen. Aber eigentlich nur Leere und keine Kraft mehr wirklich weiter zu existieren. Froh, überhaupt noch Kraft zum Atmen zu haben. Und dabei irgendwie der Außenwelt zeigen, dass alles ok ist. Alle weiter in dem Glauben lassen, dass das Bild von der jungen, starken, ambitionierten jungen Frau, das sie haben, wahr ist.

Und es ist auch wahr. Es ist aber eben nur das halbe Bild.

Ob die Depressionen jemals verschwinden weiß ich nicht. Aber die Erkenntnis, dass sie da sind, war ein Segen. Mich plötzlich selber verstehen können, mich und mein Verhalten auch rückwirkend verstehen können, das ist eine Befreiung. Für mich und auch für meine Freunde. Denn sie wissen heute was mit mir los ist. Wissen meine stummen Hilferufe zu deuten und sind dann einfach da. Und das ist bei Depressionen und vor allem bei mir, das einzige was neben der professionellen Hilfe und Medikamenten wirklich hilft. Menschen, die mich kennen und einfach sagen: ich bin da für dich. Denn meist gibt es gar keinen Grund für eine depressive Episode. Sie ist einfach da. Es ist kein Unglücklichsein, kein negatives Ereignis. Das ist das heimtückische: Sie ist einfach plötzlich da.

Manchmal gibt es natürlich auch Gründe. Mein Umzug nach Berlin Anfang Oktober war der letzte. Ein Entschluss, der richtig war. Ich freute mich auf den Umzug und bereue es bis heute auf keinen Fall. Aber das Ende der Tübinger Zeit nach sechs Jahren, eine Zeit die mich sehr prägte und der Beginn von etwas ganz neuem, ganz allein in einer anderen Stadt, nicht wirklich nah, weder an Tübingen, noch an Hamburg, das kostet emotionale Kraft. Sehr viel Kraft. Und da macht dann der Körper wieder nicht mit. Aber heute zu wissen, was der Grund für meine körperlichen Reaktionen und meine Gedanken ist, ist ein Segen. Ich weiß jetzt, dass es meine Krankheit ist. Und ich weiß auch, dass es wieder vorbei geht. Dass ich mir Zeit geben muss und ich weiß, wie ich mir selber helfen kann. Und ich habe Menschen um mich herum die mir helfen. Offen zu sein und sich selber verstehen lernen sind für mich das Wichtigste im Umgang mit meiner Depression. Und der gute Start in Berlin, und die Herzlichkeit, die ich bei meinen beiden kurzen Besuchen im Oktober und jetzt gerade in Tübingen, meiner Herzheimat, erfahre, geben mir ganz viel Kraft. In der Hoffnung, dass der Kopf voller Ideen und Visionen in Zukunft viel viel häufiger über meinen Körper siegt.

Das letzte Jahr, das Jahr nach der Diagnose war mit eines der schönsten Jahre meines Lebens. Und ich bin schrecklich dankbar um die Menschen, die mich in diesem Jahr begleitet haben und immer für mich da waren. Ich danke Euch aus tiefstem Herzen.

Es geht mir gut. Das Leben, es ist wunderbar.

  • 7. November 2015