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Als ich nach Tübingen gezogen bin, entschied ich mich nach einer ersten kleinen Wohnungssuchtour dafür, doch ins Studentenwohnheim zu ziehen, beworben hatte ich mich vorsichtshalber vorher schon. Denn die Preise für Wohnungen in Tübingen sind wirklich unverschämt hoch und überhaupt eine Wohnung zu finden, bei der es nicht gleich 30 andere Bewerber gibt, ist schon eine Herausforderung für sich.

Also zog ich zunächst für die ersten zwei Semester in ein Zimmer im Wohnheim, in dem ich für einen guten Preis in einer zwar nicht zentralen, aber wie ich finde sehr schönen Lage wohnte. Nach meinem Auslandssemester im dritten Jahr zogen wir in eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Familienwohnheim, gleiche Lage und für zwei Personen sogar ein noch günstigerer Preis. Da wohnen wir bis jetzt. Allerdings gibt es vom Studentenwerk aus die Beschränkung der Wohnzeit auf 6 Semester, weshalb wir im September ausziehen müssen.

In einem dieser Häuser mit Neckar-Blick eine Wohnung zu finden, ist wohl der Traum jedes Tübingers...

In einem dieser Häuser mit Neckar-Blick eine Wohnung zu finden, ist wohl der Traum jedes Tübingers…

Da uns klar war, dass sich die Wohnungssuche nicht unbedingt leicht gestalten würde, haben wir bereits im Oktober letzten Jahres mit der Suche angefangen: Wir schauten auf wg-gesucht.de, in der Zeitung, gaben eine Annonce auf und schauten später auch beim Makler. Anfangs hatten wir noch gewisse Vorstellungen, was wir unbedingt haben wollten und was nicht. Das haben wir dann nach ca. 3 Monaten aufgegeben, wir wollten einfach nur noch eine bezahlbare Wohnung finden. Pro Monat hatten wir bestimmt 8 – 12 Besichtigungen, je nach dem, wie hoch das Angebot war. Wir haben in den letzten zwei Monaten nur noch Zusagen gemacht, da wir einfach irgendeine Wohnung haben wollten. Teilweise wurden wir nicht genommen, die Vermieter wollten uns nicht oder es wurde dann doch nur eine Person gewünscht und kein Paar. Klar, wenn ich Vermieter in Tübingen wäre, würde ich auch lieber fest angestellte Personen nehmen, als Studenten, die womöglich kein ausreichend hohes Einkommen haben und nach kurzer Zeit wieder weg ziehen.

Wir hatten somit nicht die besten Voraussetzungen im Konkurrenzkampf um die Wohnungen. Aber im letzten Monat, als wir zwei Maklerbesichtgungen hatten (wir waren zu dem Zeitpunkt auch bereit, Provision zu bezahlen, damit wir überhaupt was finden), waren wir eigentlich recht zuversichtlich: Wir hatten das Gefühl, einen guten Eindruck gemacht zu haben, die Zahl der Mitbewerber schien nicht sehr hoch zu sein und wir hatten eine schnelle Zusage gemacht. Was soll ich sagen: Nach drei Wochen haben wir nicht mal eine Absage bekommen. Nach einer Nachfrage um den Stand der Dinge hieß es, man hätte uns eine Mail geschrieben. Diese ist aber nie angekommen. Nach dieser Odysse kann man schon mal verzweifeln.

Alle Besichtigungen haben wir bisher zu zweit gemacht. Am letzten Wochenende war ich dann auf der Zahnräder Konferenz und wir bekamen spontan ein Besichtigungsangebot für den Samstag, sodass mein Mann alleine ging. Die Wohnung hat eine super Lage und er sagte sofort zu. Und was soll ich sagen? Wir haben die Wohnung. Am Freitag, bevor ich gefahren bin, habe ich noch zum Spaß gesagt: „Wenn wir diese Wohnung bekommen, dann lag es bisher an mir bzw. meinem Aussehen.“ Ich muss ganz ehrlich sagen, ich weiß in diesen Situationen nie, ob man sich in solchen Situationen zu schnell in etwas hineinsteigert, deswegen bin ich vorsichtig, wenn es um die Aussage „Und alles nur wegen meines Kopftuchs“ geht. Allerdings habe ich, bevor ich es getragen habe, auch immer gedacht, es würde in dieser Hinsicht generell übertrieben. Mittlerweile habe ich jedoch meine Erfahrungen gemacht, was die Außenwahrnehmung einer Kopftuchträgerin angeht. Und leider muss ich sagen, ein bitterer Beigeschmack bei dieser Wohnungszusage bleibt.

Nachtrag: Mein Gefühl war wohl tatsächlich nicht ganz unberechtig. Ich habe heute Nachmittag noch eine Antwort von einer Maklerin bekommen, mit der wir eine Wohnung noch vor Ostern besichtigt hatten. Begründung dafür, dass man sich bisher nicht gemeldet hätte: In den arabischen Ländern bekomme man ja viel Besuch, deswegen hätten die Vermieter doch Bedenken. Vergeben sei die Wohnung jedoch nicht. Da fehlen mir echt die Worte [zumal wir vor und während der Besichtigung mehrmals versichert haben, dass wir ruhige Mieter sind].

  • 16. April 2013

Ich glaube ja, zum Brot backen ist man entweder geboren oder man bekommt es einfach nicht hin. Ich gehöre zur zweiten Gruppe, bekomme es aber nach mehreren Versuchen, Tipps von Profis, einer Prise Glück und meinem Talent zum Lesen immerhin deutlich besser als beim ersten Versuch hin.

Obwohl es von den Zutaten und der Zubereitung her ziemlich einfach aussieht, finde ich es dennoch relativ aufwendig und bewundere daher die ganzen Frauen die ich in Palästina kennengelernt habe, die das jeden Tag machen (und das bevor alle aufstehen… ich habe quasi nie jemanden live dabei beobachten können).

Arabisches Brot

Zutaten
450g Mehl
350ml Wasser, lauwarm
2 EL Ölivenöl
1 Pck. Trockenhefe
1 Tl Salz
… und noch jede Menge Mehl für die Arbeitsfläche und Öl für Blech und Schüssel

1.
Zu Beginn kommt gleich das Talent zum Lesen ins Spiel: ich habe erst beim dritten Versuch gemerkt, dass man die Trockenhefe die ich gekauft habe nicht erst anrühren muss, sondern gleich zum Mehl geben kann. Wer auch solche Hefe hat tut alle Zutaten in eine Schüssel und verknetet sie (am besten mit einem Mixer). Wer welche hat, die vorher angerührt werden muss, tut sie mit dem Wasser und Zucker 5 Min in eine Schüssel und stellt sie an einen warmen Ort bis Bläschen entstanden sind. Dann zu den restlichen Zutaten geben und verrühren. Wenn der Teig gut verrührt ist, den Teig zu einer Kugel formen, in eine neue Schüssel etwas Öl geben und überall verteilen, den Teig hinein legen und mit einem sauberen Küchentuch abdecken und für 20 Min an einen warmen Ort stellen, bis er ungefähr die doppelte Größe erreicht hat.

2.
Den Teig aus der Schüssel nehmen und auf der gut bemehlten Arbeitsfläche durchkneten. Dann in kleine Stücke teilen und diese zu einzelnen, ca. 5 mm dicken Fladen ausrollen. Die Fladen werden auf gefettete Backbleche gelegt und mit Wasser bestrichen. Jetzt sollten sie nochmal 20 Min gehen. In der Zeit kann schon mal der Ofen auf ca. 200 Grad vorgeheizt werden. Die Brote dann für ca. 5-10 Min backen. Am besten gut beobachten, damit sie nicht zu hart werden. Und eigentlich sollten sie auch auf gehen und innen hohl werden – bei mir hat das allerdings noch nie geklappt! Dennoch schmecken sie (mittlerweile) richtig gut! So gut, dass sie auch Farina bei unserem Osterfrühstück probieren durfte!

Eure Ann Cathrin

  • 2. April 2013